Wahrscheinlich hast Du in der Vaping-Szene schon einige Vaper getroffen, die sich über das Verhältnis von PG zu VG in den Liquidkartuschen unterhalten. Das ist oft ein heißes Thema. Aber was ist das beste Verhältnis der beiden Hauptbestandteile des Vape Juice? Und warum müssen wir uns überhaupt damit beschäftigen?
Bitte beachten: Alle Informationen in diesem Text dienen ausschließlich Bildungszwecken. Er soll in keiner Weise zum Missbrauch von Suchtmitteln auffordern oder ermutigen. Der Text ist nicht für Personen unter 18 Jahren bestimmt.
Was ist PG – Propylenglykol?
Der volle Name ist Propylenglycol – ein künstlicher Lebensmittelzusatzstoff, der aus Propylenoxid entsteht. Auf dem Markt findet man auch Propandiol, Dihydroxypropan, Methylenglykol oder Trimethylenglykol. Wegen des ähnlich niedrigen Schmelzpunktes wird es manchmal fälschlicherweise mit Ethylenglykol verwechselt. Doch keine Sorge: Ethylenglykol ist für den Menschen hochgiftig und wird deshalb in der Lebensmittelindustrie nicht verwendet.
Gemeint ist einer der beiden Hauptbestandteile von E-Liquids in elektronischen Zigaretten. PG ist eine farblose, leicht sirupartige Flüssigkeit. Es ist dichter als Wasser, aber dünnflüssiger als VG. In den Liquids ist es der Geschmacksträger. In der Regel gibt es einen direkten Zusammenhang – je mehr PG enthalten ist, desto ausgeprägter ist der Geschmack des E-Liquids.
Dass eine E-Zigarette auch in den Rachen „treten“ kann, ist auf Propylenglykol zurückzuführen. Im Englischen spricht man vom sogenannten „throat hit„. Dieses Phänomen betrifft vor allem Raucherinnen und Raucher, die es gewohnt sind (oder waren), normale Zigaretten zu rauchen.
Vaping
Wo wird PG verwendet?
Propylenglykol wird relativ weit verbreitet eingesetzt. Wie bereits erwähnt, findet man es häufig in der Lebensmittelindustrie. Dort dient es beispielsweise als Feuchthaltemittel und verhindert so, dass Lebensmittel austrocknen. Für eine Vielzahl von Lebensmitteln ist es auch ein geeignetes Stabilisierungs- und Verdickungsmittel. In Fertignahrungsmitteln, Backwaren, Erfrischungsgetränken und Zwischenprodukten ist es ein relativ häufiger Bestandteil.
Auch in den meisten Kosmetik- und Hygieneprodukten ist es enthalten. Zum Beispiel in Kortikosteroiden, Salben und Lotionen, die auf die Haut aufgetragen werden.
Was ist VG – pflanzliches Glycerin?
Auch hier handelt es sich um eine farblose, wässrige Verbindung. Pflanzliches Glycerin ist jedoch ein Naturstoff, der durch Erhitzen von triglyceridreichen Naturfetten, meist Soja-, Kokos- oder Palmöl, gewonnen wird. In Flüssigkeiten dient es nicht dem Geschmack, der in den Hintergrund tritt. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, ist es doch ein wesentlicher Bestandteil von E-Liquids.
Vor allem Vaper, die gerne endlose Dampfwolken ausstoßen, bevorzugen einen höheren VG-Anteil. Für die Erzeugung dieser Wolken ist das pflanzliche Glycerin verantwortlich, das viel dichter ist als Propylenglycol.
Wo wird VG eingesetzt?
In der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie wird pflanzliches Glycerin ähnlich wie Propylenglykol häufig eingesetzt. Um die Bildung von Eiskristallen zu verhindern, wird es verarbeiteten Tiefkühlprodukten wie Speiseeis zugesetzt.
In Kosmetika ist es weit verbreitet. In Zahnpasta verhindert pflanzliches Glycerin, dass die Flüssigkeit austrocknet und verklumpt. Auch in Seifen, Lotionen und Deodorants wird es häufig verwendet. Es reizt die Haut nicht – im Gegenteil. Über die stark feuchtigkeitsspendende Wirkung von VG gibt es Studien. Sie sind der Meinung, dass dieses Glycerin die Geschmeidigkeit und Elastizität der Haut in nur 10 Tagen verbessern kann, sogar besser als Hyaluronsäure.
Wie wählt man das PG/VG-Verhältnis in E-Flüssigkeiten aus?
Wir kennen nun die Bedeutung von PG und VG. Dass sie grundlegende Bestandteile von E-Zigaretten-Liquids sind, wissen wir auch. Sprechen wir aber über die Suche nach dem perfekten Verhältnis und warum es so wichtig ist.
Angenommen, du bist ein aktiver oder passiver Raucher von normalen Zigaretten oder ein Raucher, der mit dem Rauchen aufgehört hat, obwohl er es genossen hat. In diesem Fall könnte der „Kehlkopfschmerz“ von Propylenglykol für dich wichtig sein. Außerdem schmeckt es besser.
Bei der Verwendung von subtileren Geräten mit kleineren Zerstäubern könnte auch eine höhere PG-Konzentration eine Option sein. Der Grund dafür ist, dass PG in der Regel dünnflüssiger ist und selbst in einer kleinen Wicklung schnell von der Watte absorbiert wird. Du riskierst also nicht, einen verbrannten Geschmack zu bekommen.
Bist du eher ein Vape-Liebhaber und möchtest so viel vapen wie möglich? In diesem Fall sollte pflanzliches Glyzerin (VG) der Hauptbestandteil deines E-Liquids sein. Wie bereits erwähnt, ist es viel dichter als PG und braucht länger, um in die Watte einzudringen. Aus diesem Grund eignet es sich besser für Vapes mit niedrigem Widerstand, die eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleisten.
Dies ist zwar nicht die Regel, aber im Allgemeinen sind die robusteren Zerstäuber und die stärkeren Vapes besser für höhere VG-Verhältnisse geeignet. Oft sind zusätzliche Anpassungen erforderlich, um den Bedürfnissen und Vorlieben des Benutzers gerecht zu werden.
Wenn du kein erfahrener Vaper bist, gerade erst anfängst oder dir einfach nicht sicher bist, kannst du dich bei der Wahl des richtigen E-Liquids von Profis beraten lassen. Die Prospekte und Handbücher der E-Zigaretten selbst mit praktischen Tipps direkt vom Hersteller sind ein guter Ausgangspunkt.
Beispiele für PG/VG-Verhältnisse in E-Liquids
Es überrascht nicht, dass man, wenn man ein Dampfliquid kaufen möchte, mit der grundsätzlichen Frage konfrontiert wird, welches PG/VG-Verhältnis man wählen soll. Gemischte E-Liquids gibt es in einer Vielzahl von Mischungsverhältnissen und Geschmacksrichtungen. Du kannst das Liquid zwar auch selbst mischen, wir empfehlen dies aber eher erfahrenen Vapern.
- Das Verhältnis ist 90/10VG. Das ist fast so viel Dampf (es gibt noch einen Zustand namens Max VP), wie man bekommen kann. Hier können wir nicht von einem nennenswerten Geschmack sprechen. Bei Vapern, die gerade erst lernen, mit Dampf auf spektakuläre Weise umzugehen, ist dieses Verhältnis sehr beliebt.
- 70VG/30PG – Dieses Verhältnis ist eines der beliebtesten unter den Liebhabern des dichten Dampfens. Oft wird auch das 80VG/20PG Verhältnis verwendet, aber in diesem Fall geht der Geschmack des E-Liquids schon merklich verloren. Der Geschmack ist in diesem Fall stärker ausgeprägt und die Dampfwolken sind immer noch in ausreichender Menge vorhanden.
- Das 50VG/50PG Verhältnis – die perfekte Balance zwischen Dampf und Geschmack. Mit einem ausgewogenen Verhältnis kann man nichts falsch machen, wenn man nicht gerade ein überzeugter Anhänger von beidem ist. Vor allem, wenn Du einen beliebten „Pod“ verwendest. Dieser hat eine Leistung von 80 Watt oder weniger. Achte darauf, dass du diesen Wert nicht überschreitest – die Mischung wird dünner und kann bei höherer Leistung einen brennenden Geschmack im Mund verursachen.
- Mischungsverhältnis 30VG/70 PG – besonders beliebt bei Benutzern von kleinen Geräten mit kleinen Wicklungen. Sie hat einen recht hohen „throat hit“, der sich wie eine normale Zigarette anfühlen kann. E-Liquids wie diese erzeugen immer noch genügend Dampf, um das Rauchen einer elektronischen Zigarette deutlich zu machen.
- Verhältnis 10VG/90 PG – Wähle dieses Verhältnis, wenn du mehr Wert auf den Geschmack als auf den Dampf legst. Dieses Verhältnis bietet dir ein subtileres und diskreteres Raucherlebnis.
Ein paar letzte Worte…
Wir hoffen, dass dir das PG/VG-Verhältnis in E-Zigaretten-Liquids nun klarer geworden ist. Zögere aber nicht, uns zu kontaktieren, wenn du immer noch unsicher bist. Bei der Suche nach dem perfekten E-Liquid für dich helfen wir dir gerne weiter!
Ressourcen
https://www.healthline.com/nutrition/vegetable-glycerin#benefits
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7906448/
https://www.healthline.com/nutrition/propylene-glycol
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/B9780123864543010290
